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Flysurfer Peak2 unboxing

~~~ Flysurfer Peak 2 unboxing ~~~

Heute Vormittag am 06.12.2014 gab es für mich eine Nikolaus-Überraschung der besonderen Art: mit einem Tag Verzögerung - dank überfüllter Packstation - konnte ich ein Päckchen von Flysurfer abholen ! Gleich nach Entgegennahme der erste kleine Schreck: Das Päckchen ist verdammt leicht! Hoffentlich ist es nicht der 4 qm Peak2 - der wäre dann nämlich doch etwas zu klein für unsere oft schwachen Binnenlandwinde.

alle Fotos in hoher Auflösung gibt es hier !

Nach dem Öffnen präsentiert sich ein schicker Innenpacksack im viel zu großen Karton.

Zu meiner Erleichterung ist es dann doch der 6 qm Peak2:

Die Bar steckt gut geschützt in einem Beutel, welcher mit Namen und Infos beschriftet werden kann. Die meisten werden zwar wahrscheinlich den ready-to-fly angeknüpften Peak2 nie von der Bar trennen, aber für Street-Kiter könnte das ganz praktisch sein, um mit verschiedenen Leinenlängen oder an beengten Spots gar direkt an Handles zu fahren.

Die Bar kommt sauber aufgewickelt und mit Luftpolsterfolie um den Barholm.

Der recht kleine Loop kommt mit gut funktionierender push-away Auslösung und einem Chickendick, der garantiert nicht bricht oder herausrutscht.

Mit im Paket findet sich reichlich Zubehör, wie die Anleitung,

ein Reparatur-Kit bestehend aus Ripstop-Tuch in der passenden Farbe und Klebetape,

eine Safety-Leash,

ein Sand- oder Schneesack zum Beschweren des Kites, und ein Ersatztampen.

Bei der ganzen unboxing-action und Raschelei mit dem Tuch hat es dann Furby aufgeweckt, welcher auf seine ganz eigene Art das Geschehen kommentiert hat: "LEBEN SCHÖN"! Recht hat er ! Was gibt es schöneres, als im Winter auf einem einsamen Hochplateau mit einem Kite seinen Bahnen in den Schnee zu ziehen. Genau für diesen Zweck dürfte der Peak2 wie geschaffen sein.

Die Bar habe ich direkt einmal gewogen im fabrikneuen Zustand, ohne Feuchtigkeit. Als Gewicht habe ich circa 900 Gramm - inklusive Leinen - gemessen. 

Der Peak2 in 6 qm bringt gerade einmal das doppelte von Furby auf die Waage - nur sagenhafte 1 kg !

Die Leinen sind mit kleinen Fähnchen / Tabs beschriftet, so daß das An- und Abknüpfen ein Kinderspiel sein sollte. Der Buchtknoten wird gut gestoppt durch einen kleinen Edelstahlring - selbst unter Vollast ist ein Durchrutschen unmöglich.

Der Peak2 kommt recht sauber Zelle-auf-Zelle gepackt - auch wenn das trotz eingebauter Stäbchen unnötig sein sollte. Als Material kommen die gleichen roten Rasentrimmer-Monofilamente zum Einsatz, wie sie auch im Gleitschirmbereich nun schon seit einigen Jahren tadellos funktionieren. Hier eine lustige "Packanleitung" von Nova-Wings, wie man Schirme mit solchen Stäbchen bedenkenlos packen kann: http://youtu.be/9wck3dYEzD0

Viel Aufwand wurde in die Gestaltung der Wingtips gesteckt. Man sieht deutlich die Krafteinleitungsbänder, welche sich bis zum Obersegel erstrecken und welche teilweise mit Klebetape verstärkt wurden. 

Hier sieht man auch, daß die Stäbchen etwas nach innen versetzt sind. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit, daß bei brutaler Behandlung des Kites - z.B. durch Schleifen über Asphalt - das Tuch aufscheuert. Bei Gleitschirmen musste dieser Lernprozess erst durchlaufen werden. Es wurden in Foren Bilder gepostet, welche zeigen, daß das Tuch genau an der Stelle stark verschlissen war, wo sich Stäbchen und Tuch am Obersegel direkt berührten: klick!

Beim Peak2 sollte das kein Thema mehr sein. Man kann hier gut erkennen, daß das Obersegel nicht mehr direkt auf den stäbchen aufliegt:

Die Hinterkante des Peak2 ist sauber mit einem Einfassband abgenäht und sollte damit sehr haltbar sein. Nicht nur hier, sondern am ganzen Kite findet sich ein sauberes Nahtbild mit doppelten Nähten - ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Die Bremsleinenloops sind mit Klebetape verstärkt und somit gut gegen Ausreißen gesichert. Einzig die sehr dünnen, unummantelten Leinen geben etwas zu denken, könnten sie sich doch leicht auf steinigem oder stoppeligem Untergrund verhaken. Ob diese Leinen dafür anfällig sind oder nicht wird erst der Praxistest zeigen. Wie immer gibt es hier einen Kompromiß zwischen Leistung (geringer parasitärer Luftwiderstand) und Robustheit (ummantelte Leinen) zu finden.

Ausgelegt offenbart sich die - im Vergleich zu Nasawings - enorme Streckung des Peak2 - er passt zumindest nicht in mein Wohnzimmer!

Hier sieht man den enormen Vorteil der Stäbchen: das Profil steht auch bei absoluter Flaute ! Das ist sehr wichtig, um den Kite z.B. aus einer Windabschattung / Windgradienten heraus durch zügiges rückwärts-Laufen starten zu können.

Zur Gewichtseinsparung sind die Profilrippen großzügig elliptisch ausgeschnitten:

Hier sieht man noch einmal schön den leichten Versatz der Stäbchen nach innen und robuste Krafteinleitung. Die Profil- und Diagonalrippen sind auch noch aufwändig am Rand umgenäht - was mir als durchaus sehr sinnvoll bei einem single-skin Kite erscheint, um ein Ausfransen zu vermeiden.

Beim Peak2 kommt ein Doppelrollen-Depowersystem zum Einsatz. Damit sollte der Anstellwinkel über einen großen Bereich gleichmäßig variiert werden können. Ich bin sehr gespannt auf das Barfeeling, die Progressivität der Steuer/Bardrücke und die Depowereffektivität. Die Leinenebenen sind stufenlos und vor Ort on-the-fly (nach-)trimmbar - ein interessantes Feature für Bastler und Kitetuner.

Die Rollen kommen aus deutscher Produktion von Herman Sprenger:  

Die Bar kommt mit Floatern und hat einen Klemm-Adjuster und einen Stopperball am Tampen. Der Tampen ist drehend gelagert mit dem Chickenloop verbunden, man kann also durch Anziehen der Bar den Tampen entdrehen.

Der Kite weht an einer Frontleine aus, wobei eine fünte Leine bis ungefähr zur Hälfte der Frontleinenlänge parallel zu einer Frontleine verläuft. Die fünfte Leine geht dann in ein Gummireffseil über, welches dann am Ende in die Frontleine eingespleißt ist.

Nahaufnahmen vom Clamcleat:

Hochwertige, nicht ganz billige, reibungsarme, keramikbeschichtete Ringe: Flysurfer legt Wert auf Qualität!

Chickenloop mit push-away safety: